Van-Chat
Forennet - US-Van-Forum
Datum: 08.11.25 07:28
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Ok! Heute noch ein paar Zeilen. Morgen dann mehr.
-- Fortsetzung --
Einen Abend traditionelles Camperessen. Das muß sein. Man nehme einen Liter Grüne-Bohnen-Eintopf und eine große Dose Rindfleisch. Zusammen heiß machen, Bier dazu und fertig! Klingt nicht besonders toll, geht aber schnell, schmeckt nicht übel und wer hat schon Lust sich nach neun bis zehn Stunden Reisezeit an den Herd zu stellen. Mal nebenbei. Hat schon mal von euch beobachtet, was des deutschen Campers Leib- und Magenspeise ist? Na? Nudeln!! Nudeln in jeder Variation. Als Mecklenburger komme ich damit einfach nicht klar. Aber soll jeder machen wie er will. Ist schon spaßig und man kann fast seinen kleinen Finger drauf verwetten, dass die Mobi-Nachbarn aus Hamburg, die gerade von der Fähre kommen am ersten Abend Nudeln zubereiten.
Und was macht das holsteiner Gelegenheitsanglerrentnerehepaar im Norwegen nach zwei Wochen Regen, wenn jeden Tag nur Makrelen gefangen werden?
Klar! Er stopft die Dinger gebraten in sich rein bis ihm die Torpedos förmlich zum Hals raushängen. Ich hätte es zumindest mal mit einem selbstgebauten Räucherofen versucht, wenn ich schon keinen dabei habe. Aber lustig waren die Typen und keineswegs vom schlechten Wetter gefrustet. Wir haben angenehm geplauscht und ordentlich in die Flasche geschaut. So nahe kommen sich Deutsche nur in Skandinavien.
Aber das ist eine andere Geschichte ...
Ich bin nicht unbedingt der Typ, den man Nachtschwärmer nennen könnte. Nach dem Essen etwas Sverige-TV, dazu einen schönen Wiskey, fertig ist der Abend. Gegen 21:00Uhr ist Schicht im Schacht.
Der Tag beginnt dafür um so früher. Kurz vor Sonnenaufgang, muß gegen 6:30 Uhr gewesen sein, bin ich schön ausgeruht und der Tag kann beginnen. Da es mein Weibchen für gewöhnlich etwas länger in der Koje aushält, habe ich noch reichlich Zeit für richtig uhrige Gemütlichkeit. Kaffewasser aufsetzen, die Jalousie hochgezogen und dann in Ruhe die kochend heiße Brühe reinschlürfen. Durch die kahlen Birkenzweige beobachte ich den goldenen Planeten , der langsam aus seinem Schneebett krabbelt. Lange wird die helle Pracht aber nicht anhalten. Im Nordosten ziehen Schneewolken herauf und erste Flöckchen tanzen bereits vor dem Fenster. Zeit für die Morgenzigartte und einen schönen Sonnenaufgangsschnappschuß.
Vor der Tür eine ziemliche Dürre. Das Balkonthermometer, am Schanier der Seitentür des Vans eingehängt, zeigt lauschige -7 Grad. Etwas Schnee hat den Straßendreck retouchiert. Das schönste ist die morgendliche Stille. Es ist wirklich absolut Still als ich ein paar Fotos rings um die Hütte schieße. Als ich die Straßenkarte aus dem Wagen hole kleben die Finger sofort an den Türgriffen fest. Das ist man bei einer modernen Plastikschüssel eindeutig im Vorteil.
Wir entschließen uns nach reichlichem Frühstück die Gegend zu erkunden. Auf der Karte liegt Mariestadt nur einige Zentimeter entfernt. Nur 70km. Quasi gleich um die Ecke!
Der Anlasser dreht einige Male öfter als sonst, bevor der Motor erstaunlich willig losgrummelt. Es hat aufgehört zu schneien.
Als nicht gerade winterharter Flachländer teste ich auf dem leicht abschüssigen Weg die Tauglichkeit der Bereifung. Ich fahre General XP 2000 M+S. Ich weiß! Nicht gerade die beste Wahl, aber bei uns in der City bisher eigentlich jeder Situation gewachsen, auch bei richtig ekligen Straßenzuständen. Bei diesen relativ niedrigen Temperaturen gibt es bei ausreichender Profiltiefe auch keine Probleme. Die Hinterräder plügen beim Gasgeben zwar schöne Furchen in den Schnee, aber das Anhalten funktioniert besser als gedacht. Vorsicht ist sowieso schon die halbe Miete für eine unfallfreie Fahrt, also immer schön sinnig mit den 200 Pferdchen spielen.
Nach nur einem Kilometer gehe ich in die Eisen, weil mein Weibchen ganz aufgeregt nach links zeigt und nach der Kamera greift. Da fährt man nun jahrelang zehntausende von Kilometern begegnungsfrei und dann plötzlich nach elf Jahren steht wieder eine Elchkuh in etwa 100m Entfernung mit augestellten Lauschern und betrachtet uns Störenfriede. Ich schaffe es den Rückwärtsgang einzulegen, einige Bäume versperren etws die Sicht, fahre das Seitenfenster zur selben Zeit herunter um dann noch schnell zwei Fotos des A-Klasse-Schrecks abzulichten bevor sich das Tier ins Dickicht trollt. Wow! Der Tag fängt gut an.
... später mehr ...
Gruß, Sagasta.
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