Van-Chat
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Datum: 09.08.25 06:43
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Hallo Vanner!
Einige kennen mich evt. aus dem Ami-Forum, Holger und einige Konsorten habe ich schon in Flatow getroffen.
Aber egal, ich sage einfach mal artig guten Tag und möchte diese Rubrik ein wenig auffrischen, da ich an
Reisebrichten immer sehr interessiert bin.
In der vergangenen Woche war wieder einmal Schweden an der Reihe. Die wievielte Fahrt? Keine Ahnung! Sind zu viele.
Mit dem Van war es die sechste Tour.
Für diejenigen, die auch die Absicht hegen, eines Tages in diese Richtung vorzustoßen einige Anmerkungen, Bemerkungen und Erfahrungen rund um das Autofahren in Skandinavien.
Los geht es wie immer. Einziger Unterschied, wir haben am 08.03.2005 noch Schnee in Norddeutschland und die Wetterkarte für Südschweden (Gebiet Jönköping) läßt noch einiges erwarten.
Also: Fähre Rostock - Gedser. Kostet aktuell im März incl. Launcher für die Öresundbrücke Hin- und Rückfahrt 190,- Euronen. Arghh!! Wieder eine Preissteigerung gegenüber dem letzten Jahr. Dafür dauert die tödlich langweilige Überfahrt nur noch 1 3/4 Stunden. Vorbuchung ist nur während der Haupturlaubszeit notwendig. Ein paar Trucks, ein Dutzend PKW, einige White Van s und unser Langstreckenbomber füllen das Fahrzeugdeck nicht einmal annähernd aus. Im Sommer kann es dagegen schon mal sehr eng zugehen.
Frühstück bringt man am besten von zu Hause mit. Seit der Duty Free Handel quasi tot ist, sind die ohnehin schon heftigen Preise am Bufett noch einmal explodiert.
Im Shop besorge ich mir eine Stiege dänisches Dosenbier. Dosenbier ist im Urlaub einfach Kult. Mal abgesehen davon, daß ich nach der trittinschen Zwangsverordnung sogar in meinem Ami-Van leichte Probleme bekomme, bei einer längeren Tour die benötigten Getränke in Form von Flaschen mitzunehmen.
Beim letzten Norwegentrip habe ich einen Kasten lecker deutsche Reinheitsbrühe mitgenommen und mich dann entschlossen, das Leergut als Wohnraum für die Einsiedlerkrebse und anderes Getier in einem Fjord zur Verfügung zu stellen. Ob das in Berlin so geplant war? ;-)
Nach einigen Seiten Henning Mankell ist irgenwann Schluß mit christlicher Seefahrt und der olle Bock wird enlich auf die unendlich schönen Straßen losgelassen.
Nach ca. zwei Stunden liegt Kopenhagen hinter uns und das Tor in das gelobte Land, die Öresundbrücke, ist erreicht. Im Mittel fahre ich etwa mit 70mls/h. Für einen einigermaßen intakten Motor/Getriebe sollte das ok sein. Jedenfalls hatte ich auch nach stundenlangen Fahrten mit diesen Geschwindigkeiten nie irgenwelche
Probleme mit der GM Maschine. Im Sommer gab es allerdings schon einige Male das berühmte kleine Maleur mit dem Anlasser, der irgendwie wegen thermischer Ermattung nicht mehr wollte. Dagegen half mir, auf Holz klopf, das kleine Hämmerchen.
Übrigens sind die Pylonen der Brücke 200 Meter hoch und die Spannweite beträgt fast 500 Meter. Ist schon ein imposantes Bauwerk, welches dort im Wasser steht.
Auch nach der mehr als zehnten
Überfahrt genieße ich immer noch die Überfahrt und den Blick auf Malmö im morgendlichen Dunst über dem schwedischen Festland.
Wer durch Schweden reist sollte sich eigentlich Zeit nehmen. Im Normalfall habe ich mir Tagesetappen über 400km abgewöhnt. Nun gut. Manchmal möchte oder muss man schneller vorankommen. Auch das ist trotz der Geschwindigkeitsbeschränkung auf 110km/h kein Problem. Auf Grund der geringen Verkehrsdichte, ausgeschlossen Kopenhagen, Stockholm, Oslo, Fjordnorwegen, einige Abschnitte der E6, E20 und E4 ist die Durchschnittsgeschwindigkeit ziemlich hoch und 900km in 10 Stunden auf den Rennstrecken locker drin.
Schweden Autofahrergemeinde ist ein sehr faires Völkchen. Es wird immer schön rechts gefahren, dem Überholenden wird artig Platz gemacht. Man blinkt rechtzeitig, wartet vor dem Auffahren auf die Straße bis wirklich niemand zu einem Bremsmanöver gezwungen wird. Es mag Ausnahmen geben, aber nach meiner Erfahrung geht es kaum irgendwo entspannter auf der Piste zu. Demzufolge hat man durch geringere Anforderungen an die
Konzentration einfach mehr Fahrspaß.
Bei geruhsamer Fahrt in den höheren Breiten sinkt zu Freude der Urlaubskasse auch der Durst des Achtzylinders rapide ab. In Germanien mit im Schnitt 17,5l dabei, verbraucht der kleine Truck beim ruhigen Blubbern durch die unendlichen schwedischen Wälder nur noch ca. 14l und es glaubt mir zwar keiner, aber ich habe die
vollbeladene Fuhre auf dem schwedischen Inlandsvägen (Rv45) auf einem über 500km langen Teilstück schon mit 12,9l gefahren. Im Schnitt ist es aber rund ein Viertel weniger als zu Hause.
Jetzt im März ist Kurzurlaub. Wir möchten etwas schneller vorankommen.
Das Ziel liegt in einem Naturreservat etwa 50km nordöstlich von Jönköping, nahe der kleinen Stadt Tidaholm.
Wetter bestens! Straßen frei. Auffallend ist, dass um diese Jahreszeit die Anzahl der Touris sehr gering ist und vor allem die Krauchlinge , wie ich die meist deutschen Wohnmobilisten gemeinerweise nenne, dieseln nicht durch die Landschaft. Sozusagen ein schöner Tag. :-)
Wir biegen bei Halmstadt auf die Rv26 ab. Hat seinen Grund. Dei meisten Straßen in Südschweden bin ich schon gefahren. Diese kenne ich noch nicht! Entlang des Flusses Nissan Richtung Nordosten durch typisch schwedische Landschaft.
Eine Besonderheit gibt es zu berichten. Dieser Winter brachte in Europa einige wirklich schlimme Unwetter mit sich. Schweden war dabei besonders betroffen. In den deutschen Medien hat man über den Ausfall der Energieversorgung in weiten Landesteilen berichtet. Was wir sehen ist abschnittsweise einfach unglaublich.
Der Wald wurde vom Wind regelrecht niedergemetzelt. Ein gigantisches Riesenmikado hat sich aufgetürmt.
Umgeworfen, entwurzelt, zersplittert oder abgedrehte Kiefernkronen. Natürlicher Holzeinschlag in Größenornungen. Die Forstwirtschaft wird mindestens zehn Jahre mit den Folgen beschäftigt sein. Arbeitslose
in der Forstwirtschaft sollte es dort in der nahen Zukunft eigentlich nicht geben.
Während bei uns jeder auf der Fahrbahn liegende Baum von den Medien präsentiert wird, dürften dieselbigen in Schweden, kurz nach diesem Orkan, die am meisten betroffenen Gegenden erst gar nicht erreicht haben.
...
Gut!
Wenn Interesse besteht, würde ich mit einem weiteren Teil fortsetzen, solange die Erinnerung einigermaßen
frisch ist.
Wenn ihr spezielle Dinge über Skandinavien wissen möchtet, kann ich das gerne mit einfließen lassen.
Gruß, Sagasta.
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